Tod und Trauer enttabuisieren | Trauern ist Liebe

Tod und Trauer enttabuisieren

Der Tod ist ein natürlicher Prozess und gehört zum Leben dazu. Jeder Mensch wird einmal sterben. Obwohl wir uns alle dessen bewusst sind, ist der Tod oft noch ein gesellschaftliches Tabuthema. Auch die Trauer ist ein sehr sensibles Thema. Das Ergebnis ist nicht selten eine große Angst vor dem Sterben und das starke Klammern an das Leben. Trauer wird unterdrückt und ein Verlust kann nicht richtig bewältigt werden. Werden jedoch Tod und Trauer enttabuisiert, kann das sogar für Hinterbliebene den Abschied erleichtern. Warum uns die bewusste Auseinandersetzung mit Tod und Trauer neue Lebenskraft schenken kann und wie man damit am besten umgeht, haben wir uns in diesem Beitrag angesehen.

Tabuthema Tod: Warum wir das Sterben verdrängen

Mit Tod und Trauer verbinden die meisten Menschen negative Gefühle. Der Tod ist etwas Endgültiges. Man verliert seine Liebsten. Man ist ihm ausgeliefert und weiß nie, wann es einen trifft. Diese Machtlosigkeit schürt unsere Angst vor dem Tod und sorgt dafür, dass wir über ihn nicht reden. Dennoch ist er gewiss und eigentlich das einzige Zuverlässige in einem sonst ungewissen Leben. Weil der Tod sehr abstrakt ist und wir nicht wissen, was uns erwartet, haben wir mit dem Verdrängen begonnen ein gesellschaftliches Tabuthema daraus zu machen.

Persönliche Erfahrungen, wie der frühe Verlust eines geliebten Menschen, können dafür sorgen, dass Tod und Trauer aus dem Leben „verbannt“ werden, obwohl sie Teil des Lebens sind. Die Erinnerungen lösen einen tiefen Schmerz aus, der nicht bewusst gefühlt werden will. Auch mit der Trauer wissen viele Menschen nicht umzugehen und fühlen sich oftmals hilflos. Meist beginnt der Tod bereits in frühster Kindheit ein Tabuthema zu werden, wenn Eltern ihren Kindern nicht erklären, was der Abschied vom Leben bedeutet.

Doch gerade der bewusste Umgang mit dem sensiblen Thema kann die eigenen Ängste reduzieren und sogar den Hinterbliebenen den Abschied und das Weiterleben erleichtern.

Wie können Tod und Trauer enttabuisiert werden?

Der Tod sollte als das betrachtet werden, was er ist – ein wichtiger Teil des Lebens. Statt sich auf die negativen Gefühle zu konzentrieren, sollte der Fokus darauf liegen, dass wir viele schönen Jahre leben dürfen und uns dennoch am Ende des natürlichen Prozesses bewusst sind. Gleichzeitig ist das offene Gespräch über Tod und Trauer wichtig. Das eigene Gefühl in Bezug auf das Ableben aussprechen kann ebenso Ängste abbauen und Frieden damit finden lassen. Die Enttabuisierung von Tod und Trauer sollte ebenso eine wichtige Aufgabe der Gesellschaft werden.

Eine weitere Möglichkeit sich persönlich dem Tabuthema Tod zu nähern kann der Besuch eines Friedhofs sein. An diesem stillen Ort kann man sich dem Ende bewusster werden und gleichzeitig eine äußere und innere Ruhe erfahren. Es kann sich auch anbieten, mit Menschen zu sprechen, die dem Tod täglich begegnen wie Mitarbeiter in einem Hospiz.

Ein offenes Gespräch mit Kindern sorgt dafür, dass diese auch später mit größer Wahrscheinlichkeit offen dem Thema gegenüberstehen. Hier können Eltern auf Bilderbücher zurückgreifen, die beim Erklären helfen.

Haben Sie noch Fragen zum Thema Tod und Trauer? Dann nehmen Sie jederzeit gerne Kontakt zu uns auf. Auch ein Erinnerungsbuch kann helfen, dass Tod und Trauer Platz in unserem Leben finden.